Das sind 5 Gründe, warum das Gesicht mit dem Alter asymmetrischer wird (und was du dagegen tun kannst)

Mira Kuntner
3. Juni 2021

Photo by Eve Maier on Unsplash

 

Perfekte Symmetrie gibt es nicht!

Eine Kollegin von mir hat sich neulich gefilmt. Als sie sich selbst im Video sah, war ihr erster Gedanke: „Hilfe, ich habe ein total schiefes Kinn!“

Vorweg: es gibt kaum Leute, die ein total symmetrisches Gesicht haben. Die meisten von uns haben eine Asymmetrie im Gesicht. Es fällt uns aber gar nicht auf, weil wir uns ja an dieses Gesicht gewöhnt haben.

Verschiedenen Studien sind sich nicht einig, wie weit die Genetik sowie der Umgebung in früheren Lebensjahren die Gesichtsasymmetrie beeinflusst. Aber es sieht so aus, dass mit dem Alter die Asymmetrie im Gesicht sichtbarer wird. Auf diese Asymmetrie werde ich eingehen.

Das beeinflusst die Asymmetrie im Gesicht:

  • Mimik

  • Kieferverspannungen
  • Einfluss der Hals- und Nacken-Muskeln

  • Körperhaltung

  • Einseitige Bewegungen

  • Einseitige Sonneneinstrahlung

Alle diese  Gründe haben einen kumulativen Effekt — mit den Jahren werden die Ergebnisse immer sichtbarer.

Schauen wir, wie jeder einzelner diese Faktoren unser Gesicht beeinflusst.

 

Mimik und asymmetrisches Gesicht

Mimik ist eigentlich das tagtägliche Training deiner Gesichtsmuskeln. Egal ob du sprichst, lächelst oder nachgrübelst, machen die Muskeln im Gesicht alles mit. Die große Frage ist: kennst du deine Mimik?

Ich habe immer, wenn mir irgendwas nicht gepasst hat, mit dem rechten Mundwinkel nach unten „gelächelt“. Kennst du den „Nah-Ja“ Gesichtsausdruck? 10-15 Jahre diese Mimik, und eine tiefe Nasolabialfalte rechts war mir garantiert. Die rechte Seite ist bei mir viel aktiver in Mimik involviert. Ich hebe die rechte Augenbraue immer hoch beim Reden. Und die linke Augenbraue sieht mein Gehirn quasi nicht. Dadurch sieht das linke Auge etwas tiefer aus. Mit Gesichtsmuskeltraining könnte ich den Unterschied etwas ausgleichen und meinem Gehirn zeigen, dass ich zwei Augenbrauen habe. Die rechte Seite aber ist immer noch die dominante, es macht meine einzigartige Mimik aus.

Das kannst du dagegen tun:

  • Der erste Schritt ist, die Mimik überhaupt wahrzunehmen.

  • Der zweite: die Muskeln, die durch Mimik verkürzt sind, zu entspannen.

  • Und Schritt drei ist bewusst mit Mimik umzugehen und sich einen Ersatz für die typische einseitige Mimik auszusuchen. Zum Beispiel: statt die Lippen einzuziehen beim „Nah Ja“  — lieber mit „Puff“ Luft ausblasen.

 

 Kiefer und Asymmetrie

Manchmal liegt die Asymmetrie tiefer als in der oberflächlichen Muskulatur. Viele Menschen leiden an Kieferverspannungen. Steht eine Kiefer-Seite mehr unter Spannung, als die andere, wirkt es auf den Unterkiefer. Da die Kaumuskeln die stärksten Muskeln im Körper sind, können sie den Unterkiefer nach links oder rechts verziehen.
 Bist du nicht sicher, ob deine Asymmetrie von Unterkiefer herkommt?
Mache diesen einfachen Test: 
  • mache ein Selfie
  • in Bildverarbeitungsprogramm zeiche eine vertikale Linie, die zwischen deinen Augenbrauen anfängt und durch deine Nase und Kinn geht
  • jetzt schau deinen Mund an – sind die Lippen links und rechts absolut symmetrisch?
  • oder ist die untere Lippe verschoben in Vergleich zu den oberen?
  • wenn die Lippe verschoben ist, dann ist dein  Unterkiefer vermutlich auch verschoben.
 In diesem Fall helfen die Massagen oder Wangen-Übungen leider nicht, erst wenn die Spannung in der Kiefermuskulatur abgebaut wird, kann der Unterkiefer zurückkommen. In meinem „Endlich entspannter Kiefer!“ Programm gehen wir auf die möglichen Ursachen der Kieferverspannungen ein und lösen die behutsam.

Einfluss der Hals- und Nacken-Muskeln auf die Asymmetrie im Gesicht

Dein Gesicht hört ja nicht bei der Kinnlinie auf. Vielmehr — durch Muskeln und Faszien überträgt sich die Spannung und Kraft vom Körper zum Gesicht.

Am Hinterkopf setzen  mehrere Hals- und Nacken-Muskeln an und sind so mit der Kopf-Faszie verbunden. Galea Aponeurotica (die Kopf-Faszie) liegt unter deinen Haaren und ist ein lebendiger Helm.

Die Kopf-Faszie ist eine Verbindungsstelle zwischen den Rücken und dem Gesicht. Das bedeutet, sie kann die Verspannungen in beiden Richtungen übertragen.  Wenn du ständig die Augenbrauen zusammenziehst, kann die Verspannung über die Galea Aponeurotica zum Nacken wandern. Auch umgekehrt geht es – verspannte Rückenmuskeln können Kopfschmerzen  auslösen oder Stirnfalten begünstigen.

Vorne wird der Hals von dem flachen Halsmuskel — Platysma — definiert.  Er geht von den Schlüsselbeinen bis zur Kinnlinie. Und seh oft auch drüber. Du kannst dir diesen Muskel wie einen Schal vorstellen, der die ganze Vorderseite deines Halses bedeckt. Ist die Platysma verkürzt, kann sie die Wangen nach unten „ziehen”, sodass die Hängebacken entstehen.

Das kannst du dagegen tun: Die ganzen Muskelketten in dein Training einzubinden, Faszien auch im Nacken, Rucken und Bauchmuskeln bewusst trainieren. Hol dir hier dein Probetraining.

 

Richtige Körperhaltung

Ausbalancierte Körperhaltung fängt bei den Füßen an und hilft das Gewicht der schweren Körperteile gleichmäßig zu verteilen. So wird das Becken über die Füße zentriert, Brustkorb über den Becken und Kopf über den Brustkorb. Bei der optimalen Körperhaltung befinden sich deine Ohren über den Schultern und der Schultergürtel liegt entspannt auf dem Brustkorb. Mehr über Körperhaltung kannst du hier lesen.

Was ich bei sehr vielen Kunden beobachte, ist die Head Forward Position – Kopf ist nach vorne verschoben, und die Schultern zurück. In diesem Fall ruhen die Schultern nicht auf dem Brustkorb — sie hängen quasi auf den Nacken. Das verursacht nicht nur massive Verspannungen im Nacken, sondern kann auch die Asymmetrien im Gesicht verstärken.

 

Einseitige Bewegungsmuster sind eng mit der Körperhaltung verbunden.

Was sind einseitige Bewegungen?

  •  Zum Beispiel Tasche auf der gleichen Schulter tragen. Sei ehrlich, tust du es auch? Mit den Jahren geht dieses Bewegungsmuster in die Haltung über.

  • Telefonieren — falls du in den Hörer sprichst, sind die Chancen hoch, dass du das Telefon immer auf der gleichen Seite zwischen Schulter und dem Kinn einklemmst. Das bringt eine einseitige Muskelbelastung mit sich.

  • Einseitiges Kauen – kaust du dein Essen immer auf einer Seite? So werden Kaumuskeln auf einer Seite starker als auf den anderen.

  • Schlägst du die Beine aufeinander beim Sitzen?

Es gibt sicher noch mehr einseitige Bewegungsmuster, die sich auf die Haltung auswirken.

Das kannst du dagegen tun:

  • Generell achtsam gegenüber deinem Körper sein.

  •  Beim Telefonieren Lautsprecher anschalten oder auf die Kopfhörer umsteigen.

  • Statt Tasche auf den Rucksack umsteigen, und den dann auf beiden Schultern tragen – einseitiges Tragen war zuletzt  in den 90en in.

  • Beim Kauen das Essen auf beide Gebissseiten verteilen.

  • Im Sitzen beide Füße gleichmäßig am Boden abstellen.

 

Einseitige Sonneneinstrahlung

Wir wissen alle, dass die Sonne die Hautalterung beschleunigt. Aber schau hier, wie krass die ungleichmäßige Sonneneinstrahlung bei diesem Autofahrer gewirkt hat! Er hat angeblich keinen Sonnenschutz benutzt. Es ist beeindruckend, wie stark die Haut auf der „Sonnenseite“ gealtert ist! Deshalb, in einen schönen Sonnenhut und Make-up mit LSF Schutz investieren!

 

So kann ich dich unterstützen

 

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